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 Grüße von Alfons

Grüße von Alfons (Stuben 88/89)

Es hätte so ein gemütlicher Abend werden können. Wohlbehalten in Stuben angekommen, hatten wir einen netten Skitag bei ziemlich miesem Wetter hinter uns gebracht.

Unvergessen die Szene “Wir treffen uns an der Jausenstation oberhalb des Sessellifts”. Das Problem war das “oberhalb” in dem Satz. Rolf und Matz beigeistert vom Skifahren trotz geringer Sicht hatten sich von HP und Thomas getrennt. Der erste Sessellift brachte uns in die Nähe der Jausenstation. Leider war der zweite Lift in anbetracht der schlechten Wetterverhältnisse ausser Betrieb. Das kann uns doch nicht davon abhalten den kurzen Aufstieg trotzdem zu nehmen. Nach etwa einer viertel Stunde erreicht Rolf als erster die Terrasse. Sein Satz “Die liegen da in Sonne” klingt mir noch heute in den Ohren. Nach der Anstrengung – schließlich war das gerade mal meine zweite Sassion auf Skiern – habe ich doch einen Moment gebraucht, um die reale Witterung mit dem Spruch zu vergleichen. Daß dann keiner in der Sonne lag war okay, daß die Hütte aber noch nicht bewirtschaftet war konnten wir nicht akzeptieren. Die Härte aber war, daß die einzigen Lebenwesen in der Hütte Installateure waren. Und die waren damit beschäftigt die Heizung zu reparieren. Es war drinnen kälter als draußen!

Nach dem Gottesdienst am Samstag Abend hatten wir ein gut ürgerliches Mahl in einer der ortsansäßigen Kneipen zu uns genommen. Nach dem Essen sagte Rolf, es gäbe hier eine Kneipe, in der sei sein Vater schon öfter gewesen, und wir sollten dort Grüße von ihm ausrichten. Damals waren solche Wünsche der Eltern noch Befehle, also ganze Mannschaft auf und in die Kneipe. Der Wirt nahm die Grüße gerne entgegen und begrüßte uns auf das Herzlichste. Daß er in der Vorsaisson nur eine zahlungskräftige Gruppe in uns sehen könnte, kann nur den materiell eingestellten Menschen einfallen. Es wurde ein feucht-fröhlicher Abend.

Einige Stunden später fand ich mich mit Thomas an der Bar. Mit letzter Kraft kämpfte er den letzten Schluck aus seinem Schnapsglas nieder, um danach sich mit allerletzter Kraft dem aller-allerletzten Schluck seines Biers zu widmen. Geschafft dachte ich, wir können nach Hause! Ich war schon dabei mich zu Garderobe zu bewegen, um meine Jacke zu suchen, da höre ich “Das gleiche nochmal für alle!” Meine Augen müssen vor Entsetzen weit geöffnet gewesen sein, als ich Thomas fragte “Warum hast Du das getan?” Die Antwort kam prompt “Damit es eine runde Summe wird!” Und so vefrleißen wir die Kneipe später mit 10 Bier und 10 Schnaps – für jeden.

Leicht angetrunken kommen unsere edlen Skiritter einige Zeit später in der Pension an. Dort treffen wir auf der Treppe eine junges Paar. “Habt ihr auch noch Lust auf einen Schluck Sekt?” Es wurde eine lustige Treppenfeier. Doch wehe dem nächsten Morgen ....

Thomas betritt den Frühstücksraum. Er erwiedert pflichtbewußt den Guten-Morgen-Gruß vom Nachbartisch, weis aber nicht so genau, warum die beim Grüßen so fröhlich grinsen. Wir bauen uns ein Frühstück: Orangensaft, Ei, Brötschen. Butter, Wurst, Marmelade, Kaffee. Während die anderen genüßlich ihr Frühstück vernichten, sitzt er da und staunt über das was er sich alles geholt hat, rührt Milch in den Kaffee, schlägt das Ei auf, schmiert das Brötchen, schüttelt den Orangensaft – und läßt alles unberührt stehen. Doch als der Ruft durch den Frühstücksraum schallt: “Seit ihr alle fertig?” überfällt ihn plötzlich Panik. In circa viereinhalb Minuten werden O-Saft, Ei, Brötchen mit Butter, Kaffee, Brötchen mit Wurst vertilgt. Ein kurzer “Ja!” und auch Thomas ist startklar.